Zinow
Zinow ein Ort in Mecklenburg – Strelitz – die erste urkundliche Erwähnung der Ortschaft Zinow bezieht sich auf das Jahr 1349. Aber wie die meisten Dörfer in dieser Gegend reicht die Besiedlung in die Zeit der Slawen um etwa 1000 unserer Zeitrechnung zurück. Der Ortsname Zinow ist eine Abwandelung aus der Bezeichnung „Cin“ was wiederum bedeutet „Reihe“ oder „Ordnung“. Vielleicht ist es auf einen Personennamen zurückzuführen und wurde als „Ort des Gradlinigen“ benannt. In der Eintragung von 1349 taucht Zinow mit einer Pfarre mit einem Lehenanspruch der Brüder Otto und Ullrich von Dewitz und Heinrich von Mecklenburg erstmalig auf. Zu dieser Pfarre gehörten die Ortschaften Thurow und Fürstensee.
Im Amtsbuch von 1505 wird der Ort als „Scynow“ mit allen Diensten und Rechten den Herren zu Strelitz erwähnt. Mit dem Dreißigjährigen Krieg wird auch Zinow von der Zerstörung heimgesucht. Bauernhöfe werden geplündert und die Kirche fällt den Flammen zum Opfer. Nach dem Krieg liegen Dreiviertel der Felder brach und wachsen zu. 1732 unterwirft Adolf Friedrich der III. auch die letzten Bauern (Radeloff, Beyer und Rosenberg). Zinow untersteht der herzoglichen Kammer und wird als Meierei verpachtet. Bis zum 1. Weltkrieg tritt Zinow mehrmals in Erwähnung unter anderem mit einem großen Münzfund einer Magd im Jahre 1837. Ab 1. Juli 1920 wird in Zinow eine Oberförsterei gegründet zu dem auch Teile des ehemaligen großherzoglichen „Wildpark Serrahn“ gehören. Neben der forstlichen Bewirtschaftung in den umliegenden Wäldern werden bis Ende des 2. Weltkrieges noch etwa 190 ha als landwirtschaftliche Nutzfläche genutzt. Mit dem Kriegsende finden bis zu 25 Flüchtlingsfamilien, zumindest zeitweise eine Unterkunft in Zinow. Einige Familien bleiben und übernehmen die noch vorhandenen Höfe.
Mit der Gründung der DDR 1949 fallen diese relativ kleinen Wirtschaften nach und nach der Kollektivierung zum Opfer. Zunächst wird in Zinow eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) gegründet, die später dann komplett in der LPG Thurow aufgeht.
Übrigens hat Zinow auch eine Filmkarriere zu bieten. 1967/68 werden auf dem Forsthof große Teile der Dreharbeiten für den Fernsehroman „Wege übers Land“
durchgeführt. Die Hauptrollen in diesem Film besetzten die Schauspieler Ursula Karusseit und Manfred Krug. Auch einige Zinower sind als „Schauspieler“ in
Nebenrollen zu sehen.
Heute kann man sagen, ist Zinow in 3 Teile geteilt. Oberzinow, Zinow – Forsthof und die 3 Häuser jenseits der Bundesstraße. Auf dem Weg in Richtung Serrahn befindet sich der Eingangsbereich zum Müritz – Nationalpark. Mit einem Parkplatz, einer Schutzhütte und einer Informationstafel ist gerade in den Sommermonaten die touristische Bedeutung dieser Region spürbar. Ansonsten scheint in Zinow „Die Zeit stehen geblieben“ zu sein. Dieser Eindruck ist allerdings nur Oberflächig. Die meisten Häuser der Ortschaft wurden aufwändig saniert und es gibt seit 2005 eine Straßenbeleuchtung in „Unterzinow“.
Claus Weber
Quelle: „Chronik zur 650 Jahr-Feier „ von Rudi Walther und Gundula Wernicke 1999